„SMALL BUSINESS“ für behinderte Frauen im Rollstuhl in Nigeria

Ausgangssituation und Problemanalyse:

In Nigeria im Allgemeinen, bei diesem Projekt hier in Enugu einem Bundesstaat im Südosten Nigerias, leben viele arme, verkrüppelte und verlassene Frauen, Mädchen, Mütter mit Kindern auf den Straßen. Unter der sengenden Sonne und dem Regen – unter schwierigsten Bedingungen - kämpfen sie um ihr Überleben. Durch das Projekt „small business“ soll ihnen das tägliche Überleben erleichtert werden.

Projektpartner vor Ort:

„Servus“ e.O wurde von Pater Tony Emeka um Unterstützung für dieses Projekt gebeten. Für uns ist er ein Garant, dass es sich hierbei um ein wertvolles Projekt mit einer vertrauenswürdigen Projektpartnerin vor Ort (Frau Yvonne Duru) handelt, da „Servus“ e.O schon viele Projekte mit Pater Tony durchgeführt hat, ihn persönlich kennt und seine Arbeit sehr schätzt. Pater Tony arbeitet mit Frau Yvonne Duru bei diesem Projekt zusammen und wird sich auch um die Dokumentation und Endabrechnung desselben kümmern, da er mit der „europäischen Arbeits- und Denkweise“ vertraut ist. Auch hat „Servus“ e.O bereits im Jahr 2021 gemeinsam mit Frau Yvonne Duru das Projekt „Ankauf von 40 Rollstühlen für verkrüppelte, behinderte und gefährdete Frauen in Nigeria“ durchgeführt. Die Organisation, Berichterstattung und Abrechnung haben wunderbar funktioniert.

Frau Yvonne Duru ist eine enge Freundin von „unserem“ Pater Tony. Sie ist verheiratet, hat 2 Kinder und ist 31 Jahre alt. Ihre Arbeit als Journalistin bei einem Radiosender hat sie vor ca. einem Jahr gekündigt und die NGO-Organisation „Every Woman’s Dream Empowerment Foundation“ gegründet, der sie als Präsidentin vorsteht.

Jeden Donnerstagnachmittag finden im Rahmen dieser Organisation Treffen statt, wo Frau Duru wichtige Thematiken mit den Frauen bespricht. Freiwillige bringen die behinderten Frauen zu den Treffen und organisieren günstige Taxis für die Heimfahrt. Einmal im Monat werden Hilfsgüter verteilt.

Frau Duru hat selbst ein kleines Geschäft gegründet mit dem Namen „Every Women’s Snack and Chops“. Mit dem Erlös finanziert sie zum Teil auch die Hilfsgüter an die Frauen.

Als diplomierter Ehe- und Erziehungscoach bietet sie auch kleine Beratungen für diese Probleme an.

Die Arbeit für die von ihr gegründete NGO führt sie in reinem Ehrenamt und aus Nächstenliebe durch.

Beschreibung des sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Umfelds:

Nigeria ist ein sehr bevölkerungsreiches Land. Selbst die Menschen, die stark und gesund sind, kämpfen ums Überleben. Die Korruption im Land ist jenseits aller Vorstellungskraft. Junge Menschen gehen zur Schule und beenden diese mit qualifizierten Zeugnissen, bekommen aber keine Arbeit. Dies hat zu einem Anstieg der Verbrechen im Land geführt, wie z.B. Waffenraub, Entführungen usw., viele Menschen leben in bitterer Armut. Es gibt keine Krankenversicherungen und keine Sozialleistungen für die Unterprivilegierten. Aus diesen angeführten Gründen ergibt sich, dass es praktisch keine Solidarität und Hilfsbereitschaft unter den Menschen gibt, die Bedürftigen werden sich selbst überlassen. Jeder kämpft ums eigene Überleben. Auch die kirchlichen Organisationen schauen bei all diesem Leid weg und geben keine Unterstützung.

Wenn die starken, gesunden Menschen ums Überleben kämpfen, was ist dann mit den Behinderten? Die Zahl solcher Menschen ist alarmierend hoch, diese Menschen enden einfach bettelnd auf der Straße. Am verletzlichsten sind die Frauen.

Frau Duru hat eine Liste von 40 Frauen, die bereits beim Rollstuhlprojekt beteiligt waren. Diesen Frauen würde sie gerne durch die Gründung eines eigenen kleinen Geschäftes helfen, etwas leichter zu überleben.

Ziel und Durchführung des Projektes:

Hauptziel ist, durch die Gründung eines kleinen Geschäftes („small business“) diesen Frauen zumindest eine kleine Möglichkeit zu bieten, sich trotz ihrer Behinderung ihren Lebensunterhalt zu verdienen und sie somit beim täglichen Kampf ums Überleben etwas zu unterstützen. Durch diese Hilfe erleben sie aber auch, dass es möglich ist, selbst produktiv zu sein und dass es doch Menschen gibt, die ihr Leid sehen, was wiederum ihr Selbstwertgefühl stärken kann.

Frau Duru und ihr Team aus Freiwilligen besorgen am Großmarkt günstig beispielsweise einen 50 kg-Sack Zwiebel und geben diesen an die Frauen weiter. Diese können dann diese Zwiebel zu Hause – wie in Afrika üblich einfach vor der Haustüre – verkaufen. Der Gewinn reicht zum (bescheidenen) Überleben und zum Ankauf neuer Ware, um das Geschäft fortzuführen, aus. Somit kann mit einem Beitrag von € 40.- diesen Frauen zur Gründung eines kleinen Geschäftes geholfen werden.

Position von „Servus“e.O.:

Da „Servus“e.O. bereits gute Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Frau Duru hat, Pater Tony Emeka als Garant eintritt und das Konzept wirklich schlüssig ist, wird der Verein gerne die Kosten für dieses Projekt übernehmen. Frau Duru ist verantwortlich für die Berichterstattung und Rechnungslegung.

Wir sind sicher, in diesem Projekt die Spendengelder gut zu investieren.