Rollstuhl-Projekt

Ausgangssituation

In Enugu einem Bundesstaat im Südosten Nigerias leben viele arme, teils verkrüppelte und verlassene Frauen, Mädchen, Mütter mit Kindern auf der Straße. Sengender Sonne und Regen ausgesetzt, kämpfen sie unter schwierigsten Bedingungen ums Überleben. Durch den Ankauf von Rollstühlen hat SERVUS e.O. ihnen das tägliche Überleben etwas erleichtern können.

 

Projektpartner vor Ort

Servus e.O wurde von Pater Tony Emeka um Unterstützung für dieses Projekt gebeten. Mit Pater haben wir bereits mehrere Projekte erfolgreich umsetzen können. Er arbeitet vor Ort mit Frau Yvonne Duru zusammen und kümmerte sich auch um die Dokumentation und Endabrechnung dieses für uns sehr wertvollen Projektes. Pater Tony ist mit der „europäischen Arbeits-und Denkweise“ bestens vertraut.

Frau Yvonne Duru arbeitet als Journalistin bei einem Radiosender, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie ist zudem Präsidentin der von ihr gegründeten Organisation „Every Womans’s Dream Foundation“. Wie unser Verein handelt sich es hierbei um eine sehr kleine Organisation, die vor allem von einem engen Freundeskreis unterstützt wird. In Nigeria haben öffentliche Ämter und kirchliche Organisationen leider kaum Interesse an einer gezielten Unterstützung von Bedürftigen. Sie werden von „offizieller Seite“ vergessen bzw. einfach nicht beachtet.

 

Beschreibung des sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Umfelds:

Nigeria ist ein sehr bevölkerungsreiches Land. Selbst die Menschen, die stark und gesund sind, kämpfen ums Überleben. Das größte Problem ist - neben der Armut - vor allem die Korruption. Junge Menschen gehen zur Schule, beenden diese mit Zeugnissen, bekommen aber keine Arbeit. Dies führt verstärkt zu Schwierigkeiten, wie z.B. Waffenraub, Entführungen und anderen kriminellen Handlungen. Es gibt keine Krankenversicherung und keine Sozialleistungen. Mangelnde Solidarität und Hilfsbereitschaft unter den Menschen sind weit verbreitet. Bedürftige werden sich selbst überlassen.

Frau Duru hat eine Liste von 100 Frauen angelegt, denen es besonders schlecht geht. Teilweise verkrüppelt und alleingelassen, am Boden krabbelnd, versuchen sie Nahrung für den Tag zu finden. Sie haben keine Hoffnung auf ärztliche Hilfe oder Unterstützung im Überlebenskampf.

 

Ziel des Projektes:

Durch den Ankauf von Rollstühlen haben wir diesen Frauen zumindest eine kleine Erleichterung im Alltag bereiten können. Gerne möchten wir sie beim täglichen Kampf ums Überleben unterstützen. Wir sind der festen Überzeugung, dass diese Hilfe zudem ihr Selbstwertgefühl stärken kann.

Frau Duru plant bereits weitere Schritte: sie denkt dabei an eine Essensverteilung bzw. an ein kleines Ausbildungsprogramm, um den Frauen aufzuzeigen, wie sie besser überleben können.

 

Position von „Servus“e.O.:

Wir wollten dieses „Rollstuhl-Projekt“ umsetzen, weil wir der festen Überzeugung sind glauben, dass Frau Duru die richtige Ansprechpartnerin vor Ort ist. Sie ist eine sehr gute Freundin von Pater Tony, dem wir unsererseits große Vertrauen entgegenbringen.

P. Tony hat auch die Missio Bozen-Brixen um Unterstützung gebeten, die den Ankauf von 50 Rollstühlen übernommen hat. 10 weitere Rollstühle konnte Frau Duru aus eigener Kraft ankaufen. Somit fehlten noch 40 Rollstühle, die wir unter anderem mit Hilfe der sehr großzügigen Unterstützung der Stiftung Südtiroler Sparkasse ankaufen konnten. Ein herzliches Dankeschön dafür. Ein Rollstuhl kostete 85 €.

Vor Ort wurde im Beisein von Pater Tony am 14. August 2021 ein Aktionstag organisiert, an dem den betroffenen Frauen die Rollstühle übergeben wurden. Wir sind der Überzeugung, dass dadurch diesen 100 Frauen der Alltag und der tägliche Kampf ums Überleben erleichtert wurde. Zudem war und ist dies ein Zeichen der Solidarität und Wertschätzung.

Wir freuen uns sehr, dass dieses Projekt durchgeführt werden konnte.