Kinderkrippe in Nigeria

In Nigeria im Allgemeinen, bei diesem Projekt hier in Enugu einem Bundesstaat im Südosten Nigerias, leben viele arme, verkrüppelte und verlassene Frauen, Mädchen, Mütter mit Kindern auf den Straßen. Unter der sengenden Sonne und dem Regen – unter schwierigsten Bedingungen - kämpfen sie um ihr Überleben. Durch den Ankauf von Rollstühlen wurde ihnen 2021 das tägliche Überleben erleichtert.

Immer um diese Frauen zu unterstützen, wurde 2023 eine finanzielle Starthilfe gegeben, dass diese Frauen ein kleines Geschäft (small-business) gründen, damit sie sich und ihre Kinder selbst erhalten können. Es konnten 50 Frauen unterstützt werden. Da die Anzahlt der behinderten Frauen aber deutlich höher ist und es mehr Unterstützung braucht, eröffnet Frau Yvonne Duru eine Kinderkrippe. Auf diese Weise kann sie Geld verdienen, um das „small-business-Programm selbständig weiter führen zu können. Zudem ist diese Kinderkrippe auch eine Hilfe für die gesunden Kinder der meist behinderten Frauen.

Projektpartner vor Ort:

„Servus“ e.O. wurde von Pater Tony Emeka um Unterstützung für dieses Projekt gebeten. Für uns ist er ein Garant, dass es sich hierbei um ein wertvolles Projekt mit einer vertrauenswürdigen Projektpartnerin vor Ort (Frau Yvonne Duru) handelt, da „Servus“ e.O. schon viele Projekte mit Pater Tony durchgeführt hat, ihn persönlich kennt und seine Arbeit sehr schätzt. Pater Tony arbeitet mit Frau Yvonne Duru bei diesem Projekt zusammen und wird sich auch um die notwendige Dokumentation und Endabrechnung desselben kümmern, da er mit der „europäischen Arbeits- und Denkweise“ vertraut ist.

Frau Yvonne Duru ist eine enge Freundin „unseres“ Pater Tony. Ihre Lebenseinstellung ist die, bedürftigen Menschen zu helfen. Zu diesem Zwecke hat sie auch die Organisation „Every Womans’s Dream Foundation“ gegründet, der sie als Präsidentin vorsteht. Wie auch bei unserm Verein „Servus“e.O., handelt es sich hierbei um eine sehr kleine Organisation, die besonders an der Person von Yvonne Duru hängt. Sie wird stark vom Freundeskreis unterstützt. Wie später erklärt wird, haben in Nigeria öffentliche Ämter und kirchliche Organisationen kein Interesse an Unterstützung für Bedürftige. Sie werden von „offizieller Seite“ vergessen bzw. einfach nicht beachtet.

 

Beschreibung des sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Umfelds:

Nigeria ist ein sehr bevölkerungsreiches Land. Selbst die Menschen, die stark und gesund sind, kämpfen ums Überleben. Die Korruption im Land ist jenseits aller Vorstellungskraft. Junge Menschen gehen zur Schule und beenden diese mit qualifizierten Zeugnissen, bekommen aber keine

Arbeit. Dies hat zu einem Anstieg der Verbrechen im Land geführt, wie z.B. Waffenraub, Entführungen usw.; viele Menschen leben in bitterer Armut. Es gibt keine Krankenversicherungen und keine Sozialleistungen für die Unterprivilegierten. Aus diesen angeführten Gründen ergibt sich, dass es praktisch keine Solidarität und Hilfsbereitschaft unter den Menschen gibt; die Bedürftigen werden sich selbst überlassen. Jeder kämpft ums eigene Überleben. Auch die kirchlichen Organisationen schauen bei all diesem Leid weg und geben keine Unterstützung.

Wenn die starken, gesunden Menschen ums Überleben kämpfen, was ist dann mit den Behinderten? Die Zahl solcher Menschen ist alarmierend hoch; diese Menschen enden einfach bettelnd auf der Straße. Am verletzlichsten sind die Frauen.

Frau Duru hat mit Hilfe von „Servus“ e.O., der Missio Bozen-Brixen und der Stiftung Südtiroler Sparkasse für 100 Frauen Rollstühle ankauft. Ebenso konnte „Servus“ e.O. die Finanzierung des „Small-business-Programmes“ für 50 Frauen tätigen. Frau Duru hält alle 3 Monate eine Wohltätigkeitsveranstaltung ab, wo sie auch dringend benötigte Lebensmittel u.ä.m. verteilt.

 

Ziel und Organisation des Projektes:

Hauptziel ist, durch den Aufbau der Kinderkrippe genügend Geld zu verdienen, um die oben erwähnten Programme eigenständig und ohne Hilfe von „Servus“ e.O. langfristig zu finanzieren. Auch stellt diese Kinderkrippe eine bedeutende Hilfe für berufstätige Frauen und Mütter mit Behinderung dar.

Die Kinderkrippe ist in einem gemieteten Haus untergebracht, mit 2 schönen Zimmern, Sanitärbereich und Kochbereich. Auch steht den Kindern ein Garten zur Verfügung.

Aufgenommen werden Kinder im Alter von 0-3 Jahren. Es werden maximal 20 Kinder angenommen; die Kleinen (0-1 Jahr) werden in einem Raum betreut, die größeren (1- 3 Jahre) im anderen. Selbstverständlich steht die Kinderkrippe allen Kindern offen, unabhängig der religiösen Zugehörigkeit.

Geöffnet ist die Kinderkrippe von Montag bis Samstag, jeweils von 9.00-17.00 Uhr. Montags und Samstags nur halbtags. Ferien gibt es keine, die Kinderkrippe ist nur an den wichtigsten Feiertagen wie Weihnachten, Ostern und Neujahr geschlossen.

Das Essen bringen die Mütter mit, welches in der Krippe gewärmt werden kann. Bei Bedarf kann auch in der Einrichtung Essen zubereitet werden.

Betreut werden die Kinder von Frau Duru selbst und 2 Betreuerinnen.

Der tägliche Beitrag zur Betreuung eines Kindes beträgt 1.000 Naira (€ 1,2). Die für die Gründung bei „Servus“ e.O. beantragten Kosten belaufen sich auf € 1.170,00. Die Eröffnung fand am 1. September 2023 statt.

 

„Servus“ e.O. ist von diesem Projekt überzeugt, da Frau Duru bereits bewiesen hat, dass sie sehr kompetent für die notleidende Bevölkerung eintritt. Auch haben die Abrechnungen und Berichte der beiden vorhergehenden Projekte perfekt gepasst.

Die Tatsache, dass durch den Verdienst, der durch die Kinderkrippe erwirtschaftet wird, die anderen Projekte von Frau Duru zum nachhaltigen Selbstläufer werden, erscheint uns als sehr bedeutend!